Montag, 3. Januar 2011

Au weia...

Es war ja klar, dass ich mein Versprechen, öfter zu posten, nicht halten konnte.
Dieses Mal bin ich aber gar nicht schuld (naja, nicht ganz)
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass am Abend des 3. Dezember (nachdem ich den letzten Eintrag geschrieben habe) mein Laptop kaputt geworden ist. Es ging wirklich GAR nichts mehr. Ich war bis zu den Weihnachtsferien quasi vom Internet abgeschnitten.
Da wurde mir erst einmal bewusst, wie sehr ich auf meinen Laptop angewiesen war. Natürlich für die Kommunikation mit meiner Familie zu hause, aber auch für die Schule. Und generell für so vieles.
Das erste Problem war einmal, dass ich am 4. Dezember zum Young Guns - Konzert wollte. Und mein Ticket natürlich auf dem Rechner/meinem E-Mailkonto war. Das konnte ich dann zum Glück vom Rechner meiner Gastfamilie aus machen - genau wie Flugtickets neu runterladen.
Die letzten paar Tage vor den Ferien hatte ich dann aber doch noch Internet. Meine Gastfamilie hat mich erst nämlich falsch verstanden und dachte, nur mein E-Mailkonto würde nicht mehr laufen. Als ich gesagt habe, dass es mein ganzer Laptop ist, haben sie mir den Laptop meiner Gastschwester (die ihn nie benutzt hat) geliehen.

Dann erzähle ich einmal, was mir in der letzten Zeit so passiert ist.
Wie gesagt war ich am 4. Dezember bei Young Guns, die übrigens fantastisch sind. Musikalisch & menschlich. Ich habe noch ein paar Mädels kennengelernt, mit denen sich das lange Warten dann aushalten ließ. Wir haben Pizza gegessen (& für den Sänger der Band mitbestellt - wurde aber vom Drummer gegessen) & im Regen rumgewartet. Aber es hat sich ausgezahlt.
Das Konzert war toll und ich habe die Band nachher auch nochmal getroffen. Und den Sänger gefragt, ob ich ihn mal eben umarmen darf. *hust* Aber wirklich sehr nette Jungs.
Dummerweise wurde ich von einem Crowdsurfer gegen die Barriere in der 1. Reihe gehaut - mit der Nase voraus. Hat angefangen zu bluten und irgendwie war mein ganzer linker Arm voll Blut. Meine Gastmutter hatte schon Angst, meine Nase wäre gebrochen. Aber zum Glück nur etwas angeschlagen.

Am 8. Dezember gings dann zu Blood Red Shoes. Ja, ich liebe Konzerte. In dem Punkt ist England wirklich unschlagbar. Das Konzert war auch wirklich super.

Der Ausflug, der wegen dem Schnee abgesagt wurde, wurde dann am 16. Dezember nachgeholt.
Es war wirklich toll. Wir sind mit unserer Geographie-Klasse nach East London gefahren. Erst zu den Docklands (Canary Wharf) und dann nach Stratford, wo nächstes Jahr die Olympischen Spiele stattfinden.
Der Rückweg war weniger schön.
Wir haben ca 3 Stunden gebraucht - normalerweise braucht man nur eine.
2 Stunden hat es gedauert, allein aus London rauszukommen - und dann hatten wir auch noch einen Schneesturm. JA, es hat schon wieder angefangen zu schneien.

Freitag, 17. Dezember, war dann der letze Schultag. 3 Stunden Französisch und ab in die Ferien!

Heimfliegen sollte ich am Samstag.
Freitag Abend gabs aber schon Zittern. Der Wetterbericht sah gar nicht gut aus. In den Nachrichten wurde gesagt, man soll ein Auge auf die Flüge halten. So dass man nicht umsonst zum Flughafen fährt.
Gut, hab ich gemacht.
Samstag, 8 Uhr, saß ich dann auf gepackten Koffern in meinem Zimmer.
Um zu sehen, dass mein Zug vorverlegt wurde und ich ihn verpasst habe.
Meine Gastfamilie wollte mich dann zur Brighton Station bringen (eigentlich wäre ich von Portslade aus gefahren). Da war alles noch in Ordnung.
Die Züge nach Gatwick liefen, der Flug war immer noch geplant.
Viertel nach 9 saß ich dann mit meinem Koffer im Zug und habe auf die Abfahrt gewartet.
Dann der Anruf meiner Eltern.
"Maria, bist du schon unterwegs?"
"Ja, mein Zug fährt gleich"
"Er ist noch nicht weg?"
"Nein"
"Du musst wohl wieder aussteigen."
"WAS? Sag nicht, dass mein Flug gestrichen wurde"
"Doch. Gerade wurde auf die Gatwick-Website geschrieben, dass alle Flüge zwischen 1o und 17 Uhr gestrichen sind"
Mein Flug um 12:35 Uhr natürlich auch.
Ich hab mich also 2 Minuten vor Abfahrt mit meinem schweren Koffer wieder aus dem Zug gequält und erst mal geheult. Eigentlich wollte ich ja gar nicht so dringend nach Hause. Nur hab ich mich dann halt schon gefreut.
Also bin ich zurück zu meiner Gastfamilie.
Eigentlich hatte ich eine grinsende Kaysha (meine 10jährige Gastschwester) erwartet, weil sie die Tage und Wochen vor meinem Flug immer wollte, dass es schneit. "Damit du hierbleibst und Weihnachten mit uns verbringst!"
Aber ich glaube es tat ihr dann doch leid, dass ihr "Wunsch" in Erfüllung gegangen ist.
Nach Hause bin ich dann doch gekommen. Am Sonntag.
Samstag Abend war dann noch ziemlich lustig. Ich habe mich mit meinen 3 Mädels aufs Sofa unter eine Decke gekuschelt und mit ihnen Wii gespielt.
Wer hätte gedacht, dass mir die Kinder so sehr ans Herz wachsen? Ich liebe sie wirklich. Die Mädels sind 12, 10 und 7, und der kleine Tommy ist 3. Vor allem die jüngsten 3 hängen wirklich an mir. Von Tommy werde ich immer "Dwia" genannt. Und er macht mir sogar meine Zimmertür auf, wenn ich nach Hause komme :D Und mit den anderen sind endlose Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Partien an der Tagesordnung.

Am Sonntag ging es dann etwas früher zum Flughafen. Alles nach Plan.
Fast 3 Stunden stand ich am Check-In.
Der Flieger hatte dann auch eine Stunde Verspätung.
Aber hey, immerhin bin ich nach Hause gekommen. Nach meinem Flug hat der Flughafen wieder dicht gemacht.
Andere Schüler von meiner Schule sind noch tagelang nicht nach Hause gekommen. Ich hatte wirklich Glück, dass mein Flug in die paar schneefreien Stunden gefallen ist.


Und dann war ich über Weihnachten eben zu hause.
Jetzt bin ich aber ganz froh, wieder nach England zurückzugehen.
Ich hab mich in 2 Wochen nicht wieder an den Rechtsverkehr gewöhnt und wäre mehrmals fast überfahren worden. Milka schmeckt nicht wie Cadbury. So sehr ich das Essen meiner Mama auch liebe, den guten alten Sheperd's Pie hab ich vermisst.

Übrigens war eine meiner größten Ängste vor dem Austauschjahr bis jetzt völlig unbegründet.
Man hört ja öfter davon, dass man so leicht zunimmt im ATJ.
"8 von 10 Schülern nehmen zu, einer bleibt gleich und einer nimmt ab"
Ich war mir SICHER, dass ich einer der 8 bin.
Und ich war zwar nicht dick, aber so ganz wohl hab ich mich nicht gefühlt. Fast 59 kg bei 1,60m waren mir immer zu viel. Aber egal was ich machen wollte, ich habs nie durchgezogen. Und wenn doch, hats ja doch nicht funktioniert.
Am Abend an dem ich zurückkam kam dann die Stunde der Wahrheit.
Auf die Waage mit mir.
Ich hatte Schiss, weil ich immer so viel Süßes in England gegessen habe.
Und was sagt die Waage?
51,3 kg.
7,5kg, einfach so weg. Und ich habe keine Ahnung WIE.

Das wars mal wieder von mir...
Love, Maria x

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